Goldhaubengruppe Purgstall an der Erlauf

Geschichte:

Knapp nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1945, nahm sich die Schneidermeisterin Helene Holzer der Tradition der in der Eisenwurzen beheimateten bürgerlichen Goldhauben- und Hammerherrentrachten sowie der Erlauftaler Festtrachten an. Schon bald konnte sie zahlreiche Interessierte aus dem Erlauftal um sich sammeln, die das gleiche Ziel verfolgten. Der Verein erfreute sich großer Beliebtheit und seine Mitglieder kamen bald aus dem gesamten Mostviertel und auch aus Wien. Trotz der schwierigen Versorgungslage der Nachkriegsjahre wurde zu dieser Zeit von der Vereinsleitung vor allem die Purgstaller Festtracht gepflegt. Dieses schlichte Festkleid erfreute sich im gesamten Erlauftal bald wieder großer Beliebtheit und wird bis heute von den Frauen der Goldhauben- und Trachtenvereine des Erlauftales, neben dem Goldhaubenkleid, getragen.

Vereinsleben:

Die Erlauftaler Goldhaubenguppe Purgstall an der Erlauf engagiert sich neben der Erhaltung der regionalen Trachten und der Bräuche vor allem karitativ. Die Mitglieder der Gruppe nützen zum Beispiel den Dirndlgwandsonntag um Spenden für die verschiedensten karitativen Aufgaben zu lukrieren, die dann je nach Bedarf eingesetzt werden können. Getreu ihrem Motto: „Nicht viel Reden, helfen“ wird Menschen in Notsituationen unsere Hilfe, nach Maßgabe unserer Möglichkeiten, zuteil. Die emotional bewegendste Feier des Jahres ist jeweils die schon traditionelle Nikolausfeier in der Schule der Lebenshilfe Rogatsboden.

Die Mitglieder der Erlauftaler Goldhaubengruppe Purgstall tragen vor allem die Goldhaube und die dazugehörigen Kleider, die Männer der Gruppe tragen die Hammerherrentracht der Region. Diese Kleidung entstand zur Zeit der sogenannten „Schwarzen Grafen“, zu Ende des 18. Jahrhunderts. Die Hammerherren sicherten durch die Eisenverarbeitung den Wohlstand in der Region. Die Kleidung, die heute der Goldhauben- und Hammerherrentracht entspricht, war ihre repräsentative Kleidung um ihren Rang in der Gesellschaft darstellen zu können.

Die Frauen der Gruppe tragen aber auch Festtrachten aus dem Erlauftal. Vor allem die Purgstaller Festtracht, ein schlichtes Festkleid aus rotem Samtleib mit braunem Rock und schwarzer Seidenschürze, sowie der dazugehörigen Frauenhaube aus schwarzem Samt.

Die historisch belegten Trachten des Bezirkes Scheibbs sind sehr umfangreich. Neun verschiedene Festtags- und Alltagsdirndln sind belegt, die wiederum in verschiedenen Farbkombinationen hergestellt werden können. Diese werden teilweise auch noch im Alltag oder von den verschiedenen Volkstanzgruppen und Vereinen getragen.

Wallfahrt

Auf Initiative der Gründerin Helene Holzer wurde im Jahr 1957, anlässlich der 800 Jahrfeier der Basilika Mariazell, eine Goldhaubenwallfahrt ins Leben gerufen. Zu diesem Anlass wurde vor dem Gnadenaltar in Mariazell ein 32 Meter langer Blütenteppich von den Vereinsmitgliedern unter der Leitung von Herrn Leopold Tomschik gelegt. Dies war der Beginn der bis heute stattfindenden Goldhauben- und Trachtenwallfahrt, die seit dem Jahr 1976 jeweils am 15. August stattfindet.

Mitgliederzahl:

Derzeit umfasst der Verein 27 Mitglieder.

Die Erlauftaler Goldhaubengruppe Purgstall, war der erste Verein im Mostviertel, der sich der Erhaltung der Tracht verschrieb. Daraus entstanden im Laufe der Zeit ein Großteil der heutigen Goldhaubengruppen des Mostviertels.

Obfrau und Stellvertreterin:

Obmann:                       Christian Hörhan

Stellvertreterin:          Doris Pieler

Link:

www.goldhaubengruppepurgstall.com