Goldhaubenwallfahrt nach Pöchlarn

15. August 2024
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09:15 Uhr
Pöchlarn

Die traditionelle Wallfahrt der Goldhauben- und Hammerherrengruppen am 15. August findet dieses Jahr in Pöchlarn statt. Die Goldhaubengruppe Bechelaren feiert damit auch ihr 50-jähriges Bestehen. Sie wurde 1974 gegründet, drei der Gründungsmitglieder, es waren 34 Erwachsene und 11 Kinder, gehören noch immer der Gruppe an.

Den Festgottesdienst mit Kräutersegnung zelebrieren Prälat Maximilian Fürnsinn und Pfarrer Peter Kastelik. Auf Einladung der Volkskultur Niederösterreich und der Obfrau der Mostviertler Goldhaubengruppen werden rund 800 Goldhauben-, Perlhauben- und Kopftuchträgerinnen sowie Hammerherren erwartet.

Schon seit den 1950er-Jahren findet regelmäßig die Wallfahrt der Goldhauben- und Hammerherrengruppen an wechselnden Orten im Mostviertel statt. 1957 gaben die Mostviertler Trachtengruppen das Versprechen ab, jedes Jahr zu Maria Himmelfahrt eine Wallfahrt durchzuführen, um für den Frieden zu danken. Seither lädt jeweils eine der zahlreichen Goldhauben- und Trachtengruppen des Mostviertels zur Wallfahrt am 15. August ein.

Gleichzeitig findet am großen Frauentag die Kräutersegnung statt. Bis zu 24 verschiedene Kräuter werden zu den traditionellen Kräuterbuschen gebunden: Typisch sind Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian und Eisenkraut.

Der prachtvolle Festzug formiert sich ab 9.15 Uhr und zieht dann – begleitet von der Stadtkapelle Pöchlarn in die Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ ein.

Bei der anschließenden Agape treten die Seniorenvolkstanzgruppe Steinakirchen am Forst, die Riedlinger Trachtengilde und der Chor „Komm sing mit“ St. Bernhard-Frauenhofen auf.

Goldhauben– und Trachtenwallfahrt nach Pöchlarn
zu Maria Himmelfahrt am Donnerstag, 15. August 2024

9.15 Uhr Eintreffen der Wallfahrer (Parkplatz Spar Prauchner)

9.50 Uhr Aufstellung zum Festzug

10.00 Uhr Festzug zur Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“

10.30 Uhr Festgottesdienst

Zelebranten: Prälat Maximilian Fürnsinn und Pfarrer Peter Kastlik

Anschließend: Festlicher Ausklang mit Agape

Information:
Volkskultur Niederösterreich
Tel.: 02732 85015

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Wallfahrt der Mostviertler Goldhauben- und Trachtengruppen

Die alljährliche Wallfahrt der Goldhauben- und Trachtengruppen geht auf ein Versprechen im Jahr 1957 zurück, das anlässlich der 800-Jahr-Feiern zur Gründung des Wallfahrtsortes Mariazell gegeben wurden. Seither lädt jeweils eine der zahlreichen Goldhauben- oder Trachtengruppen des Mostviertels am Feiertag Mariä Himmelfahrt – dem sogenannten großen Frauentag – zur Wallfahrt ein. Die Wallfahrt führt jährlich in eine andere Gemeinde, die dort ansässige Gruppe richtet sie aus. Die Wahlfahrer:innen bitten um das Wohlergehen in der Familie, im Beruf und im Kreis der Vereinsmitglieder. Die Wallfahrt soll Kraft geben, die Aufgaben des Lebens zu bewältigen.

Die Kräutersegnung ist ein wichtiges Element der Wallfahrt: In den „Frauendreißigern“ – das sind die Tage zw. Maria Himmelfahrt (15. August) und Mariä Geburt (8. September) – soll die Wirkkraft der Heilkräuter besonders intensiv sein. In das Kräuterbüscherl gehören mindestens sieben Kräuter: Alant, Arnika, Baldrian, Beifuß, Frauenmantel, Kamille, Johanniskraut, Liebstöckl, Pfefferminze, Schafgarbe, Wermut, Rainfarn, Raute, Thymian, Wegwarte und als Zepter in der Mitte meistens die Königskerze. Weitere können eingebunden sein – zum Beispiel Lilie und/oder Rose als Huldigung der Gottesmutter. Die gesegneten Kräuter im Herrgottswinkel versprechen Fruchtbarkeit und Schutz vor Krankheit und Blitzschlag. Der Tee aus gesegneten Kräutern soll besonders heilkräftig sein.

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Pöchlarn

Das Gebiet um Pöchlarn wurde bereits in der Jungsteinzeit, etwa 4000 vor Christus besiedelt. Nach der Einwanderung der Illyrer, ca 1800 v. Christus wird der Erlauf-Fluss als Arilapa (Adlerfluss) erwähnt. Daraus abgeleitet der spätere Name „Arelape“, das römische Kastell und die römische Zivilstadt. Die Römer drangen bis zur Donau vor die zur Grenze gegen die Germanen wurde – „Limes“. 395 wurde „Arelape“ Sitz des Kommandanten der Donauflottillie. Am 6. Oktober 832 schenkte König Ludwig der Deutsche dem Bistum Regens­burg das Gebiet um die „Herilungoburg“ die spätere Hofmark Pöchlarn die bereits kurz nach 1000 eine marktähnliche Position erreicht. Am 26. Mai 1267 stellte Bischof Leo Tundorfer von Regensburg in Pöchlarn eine Urkunde aus, in der Pöchlarn erstmals als „Stat ze Bechlaren“ genannt wird.  Das 16. Jahrhundert bringt die Blütezeit der Stadt durch regen Handel, vor allem mit Eisen aus dem Erzberg, das über die „Dreimärktestraße“ Gresten, Scheibbs und Purgstall nach Pöchlarn gelangt. Vom 14. bis ins 19. Jahrhundert war um Pöchlarn auch ein ergiebiges Weinbaugebiet. 1877 wurde die Bahnstrecke Pöchlarn – Kienberg-Gaming in Betrieb genommen, so wurde Pöchlarn Umschlagplatz für landwirtschaftliche und industrielle Produkte des Erlauftales. Heute leben in der Gemeinde ca 5000 Einwohner, es gibt sowohl Land- und Forstwirtschaft als auch Industriebetriebe die sich auf Grund der guten Verkehrslage angesiedelt haben.

Mostviertler Goldhaube
Foto: Wolfgang Simlinger