Geschichte:
Franz Österreicher, er hat fast 40 Jahre Material über die Geschichte Breitenfurts gesammelt und dies niedergeschrieben und weitergegeben, legte den Grundstein für die Volkstanzgruppe Breitenfurt. Hier ist zu betonen, dass es wohl ziemlich einmalig sein dürfte, dass ein Volkstanzverein eigentlich eine Laienspielgruppe ist, beziehungsweise sich aus einer solchen entwickelte und die Tradition des Theaterspielens weiter aufrechterhält:
Franz Österreicher schrieb nicht nur Historisches für die Nachkommenschaft auf, er verfasste auch Literarisches, und so kam es am 26. Mai 1962 zur Uraufführung des Volksstücks „Hochzeit in Breitenfurt“ – im 1937 durch einen Theatersaal erweiterten „Gasthof Ulm“. Franz Österreicher verarbeitete darin – neben der üblichen Verwechslungsgeschichte – alle Traditionen rund um die Heirat, wie sie in unserer Gegend üblich war und ist: Vom Durchsägen eines Baumstamms, mit dem das junge Ehepaar seine Fähigkeit zum Nestbau unter Beweis stellen muss, bis zur „Maschkarad“, der Mitternachtseinlage jenes Freundeskreises, der nicht explizit zum Hochzeitsmahl geladen wurde und der sich dann dennoch polternd unter die Hochzeitsgäste mischt, um Szenen aus dem Leben von Braut und Bräutigam zum Besten zu geben.
Bei der Aufführung des Österreicher-Dramas beim Ulm trat dann auch die Volkstanzgruppe auf, die tradierte Tänze für Hochzeiten vorzeigte. Österreicher konnte Menschen für seine Ideen begeistern wie kein anderer. Den Darstellern der Volkstanzgruppe verordnete er die intensive Beschäftigung mit Walzer, Polka, Landler & Co, sodass diese auch nach ihrem Auftritt ihr neu erworbenes Können weiter pflegten, was zur Gründung des Vereins der Volkstanzgruppe Breitenfurt führte. Bis heute bringen die Mitglieder diese Doppelbegabung sowohl als Tänzer als auch als Schauspieler mit.
Vereinsleben:
Die Damen tragen das Breitenfurter Dirndl, das aus dem Badener Dirndl entwickelt wurde und aus einem schwarzen Rock, der am Rockende innen mit einem roten Spiegel versehen ist, und einem zweifärbigen Leibkittel mit einer einfarbigen Blende, die mit einer Goldbordüre verziert ist, besteht. Am Dirndlleib vorne sind goldene Schnecken angebracht, worin ein Goldband überkreuzt eingefädelt wird, dazu gehört eine farblich abgestimmte Schürze aus Brokat. Dazu wird ein weißer Unterrock getragen.
Die Männer tragen Lederhosen mit einem rot-grünen Brokatwams und weißen Leinenhemden mit einem zur Masche gebundenen schwarzen Band. Dazu Wollstrümpfe in dunkelgrün und einem grauen Walkjanker mit grüner Stickerei und Einfassung am Revers.
Für die Entwicklung dieser Tracht standen Vorfahren aus der Steiermark Pate, die bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts ihre Traditionen in die Täler des westlichen Wienerwaldes brachten.
Fakten:
Mitgliederanzahl: 46 (davon 16 Kinder, 30 Jugendliche/Erwachsene)
Eine große Besonderheit der Gruppe sind die verschiedenen Altersgruppen. Von Kindern bis Jugendliche, über Erwachsene und Senioren ist jede Altersgruppe vertreten und auf diese Ausgewogenheit sind die Mitglieder sehr stolz.
Obmann: Harald Schöny
Obmann-Stellvertreter: Michael Beyer
Ansprechpartner:
Harald Schöny
Tel.: 0660 4897595