Kultur von Kopf bis Fuß

Eing’steckt is! in St. Andrä-Wördern

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Der Kunst- und Kulturförderungsverein „Von Kopf bis Fuß“ von Obfrau Christiane Atzmüller und dem künstlerischen Leiter Gilbert Handler setzt seit 2023 das Hörkunstfestival „Eing’steckt is!“ in St. Andrä-Wördern um.

Es versteht sich als ein Hörkunstfestival mit Heurigenkultur, das im Mai 2023 erstmals als kleineres Pilotprojekt in St. Andrä-Wördern in Niederösterreich stattgefunden hat.

Im Rückblick ist Obfrau Christiane Atzmüller immer noch überwältigt von der Resonanz vor Ort und dem Rückhalt in der Gemeinde, den das zu hundert Prozent von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragene Festival beim ersten Versuch generieren konnte.

Ohne die tatkräftige Unterstützung in der Bevölkerung hätte daraus nie der Fixpunkt werden können, der es mittlerweile ist, 2024 wurde das Festival in größerem Umfang umgesetzt und wird auch heuer mit einer Vielzahl groß angelegter Programmpunkte stattfinden.

Die Kunst des Hörbarmachens als Brücke

Die Kunst des Hörbarmachens und des Zuhörens steht im Mittelpunkt des Festivals, das Raum für die künstlerische Vielfalt aller möglichen Hörerlebnisse schaffen will. Das umfasst verschiedene Facetten.

Zum Beispiel experimentelle Computermusik und überliefertes Liedgut, literarische Vertonungen, Hörspiele, Erzählungen, Geräuschatmosphären und Klangbilder, Konzerte für klassische Instrumentarien oder moderne mehrkanalige elektroakustische Kompositionen, Klanginstallationen, Klangwanderungen, Live-Stummfilmvertonungen, Radiokunst, Vorträge, Workshops oder Klangsammlungen.

Der Verein will Brücken für überraschende Begegnungen zwischen verschiedenen Kunstsparten schaffen, und zwischen ortsansässigen und auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Generationen Verbindungen ermöglichen. Quasi ein Festival für die und mit der Bevölkerung, das auch den Charakter der Heurigenkultur in sich trägt.

Für die Veranstalterinnen und Veranstalter des Festivals ist neben den zahlreichen künstlerischen Programmpunkten auch der im Rahmen des Festivals wiederbelebte Heurige Teil des Konzepts, denn Wein und Musik verbindet in St. Andrä-Wördern eine uralte Tradition.

Geselligkeit, Ungezwungenheit und Gemütlichkeit schaffen den Nährboden für das Einander-Zuhören und den Dialog.

Damit soll St. Andrä-Wördern auch ein Stück seiner Kulturgeschichte zurückgegeben werden, zumal der Ort St. Andrä-Wördern trotz einer jahrhundertealten Weinbautradition keinen Heurigen mehr hat.

Vergessene Persönlichkeiten vor den Vorhang

Das Festival nimmt bewusst Bezug auf das räumliche und soziale Umfeld und stellt auch die dorfeigene Kulturgeschichte als Festival-Motto in den Mittelpunkt: „Vergessene Persönlichkeiten“ aus der Region sollen wieder in Erinnerung gerufen werden, etwa durch musikalisch-literarische Hommagen, die mit St. Andrä-Wördern verbunden sind.

Zum Beispiel der einst ortsansässige Operettenkomponist Edmund Eysler, der sogenannte „Blinden Laber“, ein ehemaliger blinder Straßenmusikant am Eingang zur Hagenbachklamm, oder weniger bekannte Persönlichkeiten wie die Dichterin Ottilie Mayer-Bibus.

Wenn Sie nun Lust bekommen haben, das Festival zu besuchen, haben Sie hier Gelegenheit sich über die Menschen hinter der Initiative und das kommende Festival zu informieren.

  1. 1: ©Hörkunst Festival, 2 ©Andreas Schraik, 3 und4 © David Rusch Fotos , 5 ©Andreas Schraik, 6 © Sebastian Fuchs